Stadtrückbau

Stadtrückbau

Animation: Ursula Döbereiner Text/Bauablauf: Stadt im Regal

 

 

Ein Kunstprojekt in Hoyerswerda

 

Städte sind nicht automatisch gleichzusetzen mit steigenden Mieten und knapper werdendem Wohnraum. Es gibt auch Städte, besonders in Ostdeutschland, in denen es zu Schrumpfungsprozessen und Rückbauten von Gebäuden kommt.

2003 war die Künstlergruppe Stadt im Regal eingeladen, innerhalb des Projektes SUPERUMBAU in Hoyerswerda-Neustadt den Abbau von zwei zusammenhängenden Gebäuden zu begleiteten und zu kommentieren. Es handelte sich um Plattenbauten des Typs P2 im Wohnkomplex 8, woher sich der Titel WK8P2ABBAU ableitet. Ursula Döbereiner hat zu diesem Anlass auf der Basis von Fotorafien ein fiktives Überwachungspanorama der abzureißenden Häuser in Form einer Animation geschaffen. Darüber hinaus ist aus begleitenden Gesprächen mit einer Abrissfirma ein Text als Gemeinschaftsprojekt entstanden, der den Vorgang des Abbaus minutiös festhält:


Mi 13.08.03 Bauanlaufberatung. Aufbau des Bauschilds, entwickelt und realisiert nach dem Entwurf des Logos WK8P2ABBAU und Ideenskizzen eines Bauschilds als "gemalte" Version. 10.00 Uhr Abbau einer stillgelegten fünfarmigen Leuchte (h: 12 m), Frenzelstraße, Altstadt Hoyerswerda; 17.00 Uhr Aufbau und Inbetriebnahme der fünfarmigen Leuchte auf einer bereits existierenden neuen Wiese, Merzdorfer Straße, WK 8. Mi 13.08.03 bis Do 14.08.03 Bau eines 1:10 Modells einer typischen WK8-Wohnung aus MDF-Platten nach vorheriger Begehung und Vermessung der WK8 Standard-Wohnungen. Do 14.08.03 Lieferung Bauzaun; Errichtung Bauzaun, Sicherung Objekt; Arbeiten zum Vorrichten der Wohnungen Eingang 17, 1.OG + 2.OG. Einrichtung eines Baubüros im 1. OG der ehemaligen KiTa in der Buchwalder Straße, die dem abzureißenden P2 Merzdorfer Straße 14-18 gegenüberliegt. Ausstattung mit 12 Schreibtischen und 12 Stühlen. Installation der Entwurfsphasen des Bauschilds im Baubüro. Anbringung einer Pinnwand im Baubüro für Abrisszeichnungen, die parallel zum Abriss entstehen sollen; Erstausstattung mit im Vorfeld in Berlin entstandenen Zeichnungen des Anfangszustands des Abrissriegels; Malerei eines Details: Tür mit Schlumpfaufklebern, die als Einstiegssperre benutzt wird. Frottagen im Aufgang Merzdorfer Straße 14, 1. OG links, 4. OG links; Installation im Baubüro. Do 14.08.03 bis Fr 15.08.03 22.50 Uhr bis 06.50 Uhr: MD-Aufzeichnung der Geräusche in der Merzdorfer Straße 14, 4. OG links (1. Stufe der Reproduktion: Die ursprünglichen Geräusche, die das Mikrophon aufgenommen hat, und die Geräusche, die Mikrophon und MD-Recorder (Kabel, Buchsen, Analog-Digital-Wandler) bei einer Aufnahme produzieren, werden auf sechs MDs als komprimierte und datenreduzierte digitale Audiosignale gespeichert). Fr 15.08.03 Baustromanschluss. Installation des 1:10 Wohnungsmodells aus MDF-Platten als integratives Element der Baubüromöblierung. Aufstellen eines Computers mit der Computeranimation HÄUSER/hoyerswerda auf einem Tisch im Baubüro. Installation von Bohrkernen und Aushackstücken verschiedener Fahrbahnen mit Spurrinnentests (Durchführung von Belastungstests auf Asphaltdecken) im Baubüro. Installation von sechs Planungsmodellen der Neustadt (fünfziger bis neunziger Jahre) im Baubüro: Stadtmodell Kühnichter Heide, Stadtmodell WK 8, Stadtmodell Stadtzentrum, Stadtmodell WK 2, Stadtmodell Stadtzentrum und Modell Würfelhäuser (Leihgabe des Schlossmuseums); Installation eines Computerspiels mit Lenkrad auf Baubürotisch: Autofahrt durch eine Collage des Zustands und des Abbaus von Hoyerswerda. Installation der Videopräsentation "WK8P2ABBAU / nasse wiesen und steppen", VHS, Pal/Ton, 12:49:24, 13 Szenen, Kurzkommentar- und Interviewreihe mit Protagonisten des modernen Städtebaus der 60er Jahre über das Verhältnis von Architektur und Landschaft im Baubüro. Installation eines Metallaufstellers "Herr Strieder"/"nicht besetzt" im Baubüro. Fr 15.08.03 bis Sa 27.09.03 Tom Baumeister schießt für STADT IM REGAL täglich ein Foto vom Abrissblock (von immer gleichem Aufnahmepunkt aus): Tägliche Anzeige mit Foto in der Lausitzer Rundschau. Fr 15.08.03 bis Fr 29.08.03 Malerei des Anfangszustands des Abrissobjektes in zwei unterschiedlichen, das Gebäude beschreibenden Ansichten. Mo 18.08.03 Planmäßiger Abbruchbeginn: Ausbau gefährlicher Stoffe im Drempelgeschoss; das Gebäude ist freigeschaltet von den VBH-Medien Strom, Trinkwasser, Schmutzwasser, Regenwasser, Gas und Fernwärme sowie von Telekom und Primacom; Beginn Entkernung Haus Nr.14: Spülen, Gasleitungen, Demontage Rohrleitung. Frottagen in den Aufgängen Merzdorfer Straße 15, 2.OG links, 3. OG rechts; Merzdorfer Straße 16, EG links, 1. OG links, 3. OG rechts; Installation im Baubüro. Mo 18.08.03 bis Di 26.08.03 Laufende Entkernung, 1 Eingang pro Tag: Ausbau 13,00 St Einbauschrank im Flur (t/l/h ca. 0,60/2,00/2,60 m), Holz/Holzwerkstoffe einschl. Zwischenböden; Ausbau 4,00 St Küchenmöbel bestehend aus Nasstrecke, Hänge- und Unterschrank aus Holz/Holzwerkstoffen; Ausbau 48,00 St. Badewanne aus emailliertem Stahl und z.T. Kunststoff incl. Armaturen, Ummauerung bzw. Fliesenträgerkonstruktion, Fliesen; Ausbau 47,00 St WC-Becken mit Spülkasten als Hoch- und Tiefspüler incl. Spülrohr und Anschlüssen; Ausbau 14,00 St Gasherde/E-Herde einschl. der Anschlüsse in den Küchen incl. Form- und Verbindungsstücke und eingebauter Absperrarmaturen; Ausbau 40,00 St Abzugshauben incl Befestigungen aus den Küchen; Ausbau 41,00 St Gasboiler einschl. Befestigungen aus den Bädern incl. Form- und Verbindungsstücke; Ausbau 35,00 St Heizstrahler einschl. Befestigungen aus den Bädern; Entleerung der bestehenden Anlage 1, 00 psch Bereich Gas, Wasser, Abwasser; Abbruch 1 psch Leitungen im KG: verlaufende Rohrleitungen (Gas, Abwasser, Trinkwasser, etc.) einschl. Isolierung, Befestigung, Form- und Verbindungsstücke sowie Armaturen; Abbruch 139,39 qm Decken- und Wandbekleidung aus Kunststoff, Kassettenplatten und Sammeln der anfallende Stoffe in Behälter des AN; Abbruch 2745,37 qm Fußbodenaufbau: Oberboden PVC-Belag, Spannteppich und Fliesen; Unterboden 3,5 cm Zementestrich; Dämmlage 1-ne Lage Bitumenpappe mit Klebeschicht; diverse Sockelleisten; Besenreine Übergabe der Spann- bzw. Stahlbetondeckenplattenoberflächen; Abbruch 803,20 qm Dach: Dachhaut incl. Stahlbetonkassettenplatten mit Dichtungsmaterial (Bitumendichtung), Dachtragwerk sowie aller Dacheinbauteile (Dachfenster, Leitungsentlüftung, Antennenanlagen, Kabel, Dachentwässerung und umlaufender Attika, Dämmaterial etc.); Abbruch 1,00 psch Blitzschutz: Blitzableiter mit Befestigungen auf Dach- und Wandflächen; Ausbau 48,00 St Fenster (b/h: ca. 1,20/1,50 m) incl. Fensterstöcke aus Holz (Verbundfenster) und Kunststoff mit innerer und äußerer Fensterbank und allen Einbauteilen sowie Vernagelungen aus Holz/Holzwerkstoff aus Wohnbereich (Kinderzimmer, Wohnzimmer); Ausbau 24,00 St Balkonfenster mit Tür (b/h: 1,80/2,30 m) incl. Fensterstöcke aus Holz (Verbundfenster) und Kunststoff mit innerer und äußerer Fensterbank und allen Einbauteilen sowie Vernagelungen aus Holz/Holzwerkstoff aus Wohnbereich (Wohnzimmer); Ausbau 22,00 St Fenster (b/h: ca. 1,70/1,50 m) incl. Fensterstöcke aus Holz (Verbundfenster) und Kunststoff mit innerer und äußerer Fensterbank und allen Einbauteilen sowie Vernagelungen aus Holz/Holzwerkstoff aus Wohnbereich (Schlafzimmer); Ausbau 55,00 St Metallkellerfenster (b/h: ca. 0,50/0,30 m) incl. Fenstergitter und allen Einbauteilen sowie Vernagelungen aus Blechwerkstoff; Abbruch 25,00 St Loggiadoppelanlagen bestehend aus Seitenelementen, Bodenplatte und Überdachung. Anzahl 5 St Doppelanlagen à 5 Balkons (t/l/h: 1,25 m/6,00m/2,80m). Abbruchmasse ca. 962,50 m3; Abbruch 471,17 qm nichttragende Innenwände, Wandstärke bis 4,00 cm, Mischbeton; Abbruch 1.205,52 qm nichttragende Innenwände, Wandstärke bis 7,00 cm, Stahlbeton; Abbruch 4.601,99 qm Innenwände/Treppenhauswände, Wandstärke 15 cm, Stahlbeton; Abbruch 812,19 qm Außenwände incl. Kellerwände, Wandstärke bis 29 cm. Befreiung der Kelleraußenwände von teerhaltigem Anstrich einschl. organoleptischer Untersuchungen durch ein entsprechendes Sachverständigenbüro; Abbruch 5 St Treppenhausanlage (2 x 8 St Steigungen, Bereich Eingang/KG zweiläufig je 8 Stg.): Stahlbetontreppenelemente; Abbruch 20,00 St Treppenhausanlage (16 St Steigungen, 17,5/28) bestehend aus je 3 Laufelementen mit 2 Zwischenpodesten, unter Beachtung der erforderlichen Sicherungsmaßnahmen. Mo 18.08.03 bis Fr 29.08.03 Arbeit an "Wiesentausch" (Zeichnungen, Inkjet-prints, Texte, Installation aus Holzklötzen). Di 19.08.03 Ausbau Schadstoffe (Dämmaterial Mineralwolle Zementwerke Karsdorf) Dachgeschoss, Drempelgeschoss abgeschlossen; Merzdorfer Straße 18 (Durchgang) Errichten der Absturzsicherung im Fensterbereich. Frottagen in den Aufgängen Merzdorfer Straße 17, EG links, 1. OG links, 2. OG rechts, 3. OG links, 4. OG links, 4. OG rechts; Merzdorfer Straße 18, EG rechts, 3. OG rechts, 4. OG rechts; Installation im Baubüro. Mi 20.08.03 Schadstoffe außen: Entfernung der Schadstoffe Morinolfugenkitt im Sockelbereich; (bei den Entkernungsarbeiten (Ausbau Fenster) werden die ausgebauten Fenster in einem gekennzeichneten Raum vom Glas getrennt und das verbleibende Holz wird zum bereitstehenden Container gebracht. Dabei werden die Balkone nicht benutzt (Absturzgefahr); Ausbau gefährliche Stoffe (Brandschutztüren, Isoliermaterial, Rohrleitungen mit Isolierung); Entkernung Hauseingang 14 abgeschlossen; Dämmung im Drempelgeschoß ausgebaut. Mo 25.08.03 Beginn Entkernung Eingang 17-18; Morinol außen im Sockelbereich entfernt. Frottagen in den Aufgängen Merzdorfer Straße 19, 1. OG rechts, 3. OG rechts; Merzdorfer Straße 20, 1. OG rechts, 2. OG links; Merzdorfer Straße 21, 1. OG links, 2. OG rechts, 4. OG rechts; Installation im Baubüro. Di 26.08.03 Ausbau Schadstoffe innen ausgeführt; Prüfen von kleineren Restposten wie Leuchtstoffröhren im Kellerbereich (Ausbau, Sonderdeponie); Schadstoffe außen ausgebaut; Entkernung: Arbeit in Eingängen Nr. 14-17 beendet; Eingang 18 laufend. Frottagen in den Aufgängen Merzdorfer Straße 23, 1. OG links, 2. OG links, 2. OG rechts; Merzdorfer Straße 24, 3. OG links; Merzdorfer Straße 25, 3. OG links, 3. OG rechts; Merzdorfer Straße 26, 4. OG rechts; Installation im Baubüro (entstanden sind insgesamt ca. 180 Frottagen, Bleistift auf Papier, je 21 x 29,7 cm, aus 32 Wohnungen). Mi 27.08.03 Ausbau Fenster in den Treppenhäusern über den Hauseingangstüren; Entkernung im Eingang Nr. 18 beendet; Merzdorfer Straße 14-18: Anlieferung Bagger für Erd- und Ladearbeiten. Do 28.08.03 Umsetzen Verteilerschrank der Telekom ca. 10m in westlicher Richtung; Sicherung Trassen. Sa 30.08.03 Installation "Wiesentausch" im Baubüro. Auffüllen der Pinnwand im Baubüro mit in Berlin entstandenen Zeichnungen und Malerei. In Folge des verwendeten Abrissverfahrens der "Knabbertechnik" Aktion und Demonstration anhand eines Kuchenmodells des P2 im Maßstab 1:10 mit Gästen im Café der Ausstellungsräume. Interview und Videoaufzeichnung (100 min) des Gesprächs mit dem Architekten Klaus Richter im Baubüro, in dessen Verlauf, bereits abgerissene und in naher Zukunft abzureißende Gebäude in den ausgestellten Stadtmodellen mit rotem Faden und gelben und weißen beschriebenen Zetteln markiert werden. So 31.08.03 11 Uhr Einladung zum Picknick "Architektur der grünen Wiese" auf der beleuchteten Wiese und unterschiedlich gemusterten Decken (19 x 1,20 x 2,00 m), Merzdorfer Straße. Mo 01.09.03 Wartungsarbeiten am Bagger; Antransport Longliner abends. Di 02.09.03 Abbruchbeginn Gebäude Haus Nr.14-18, 8.00 Uhr; die Abbruchrichtung liegt im Verlauf Haus 14 bis 18 in einer Tiefe von 5 Gebäudeachsen; Aufgrund des fehlenden Baggerfahrers (Beräumung der Schuttmassen) wird entgegen der Abbruchtechnologie nicht an der Stirnseite, sondern an der 1. Haushälfte mit dem Abbruch begonnen; Vereinbarung mit Longlinerfahrer: Abbruch ausschließlich zweier Zimmerelemente bis zum 1. Treppenhaus; 1 Tiefensegment von Giebel bis an Eingang 15 abgebrochen. Erster Dreh zu "WK8P2CAT330": eine Kamera ist auf der Spitze der Abrisszange montiert, eine zweite beobachtet das Gesicht des Fahrers (bedeckt). Mi 03.09.03 Abbruch in Richtung südlicher Längsseite; Freilegen des Kellerbereichs, Zertrümmern der Kellerdecke und das Verfüllen des Kellerbereichs mit Abbruchmassen; Weiter mit Öffnen Keller und Schaffung Rampe; das parallele Arbeiten von beiden Baggern bedarf der genauesten Abstimmung. Mi 03.09.03 bis So 07.09.03 und Di 09.09.03 bis Fr 12.09.03 Während des Abrisses des ersten Riegels täglich Fotos, Vorlagen für später in Berlin entstehende Abrisszeichnungen; Täglich Modellbau im Baubüro: Aus dünnen Pappen Bau eines Abrissmodell des ersten Riegels incl. Abrissbaggern im Maßstab 1:100; Blick aus dem Baubüro auf den Abriss, Geräuschkulisse; Durch die Anwesenheit im Baubüro Gespräche mit Ausstellungsbesuchern/Bürgern aus Hoyerswerda über die Neustadt, daran geknüpfte Lebensmodelle, den Rückbau, die damit verbundenen Emotionen, etc.; Gespräch mit Teenies und Teenie-Clique, die das Baubüro vorübergehend zu ihrem Treffpunkt machen, über deren Leben und Perspektiven in Hoyerswerda; Das Thema der Pogrome Anfang der 90er wird dabei gestreift. Do 04.09.03 bis Di 23.09.03 Laden, Abtransport, Deponie: Beton 5520 t; Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik 245 t; gemischte Metalle 1,9 t; Eisen und Stahl 6,8 t; Bau- und Abbruchholz -; Kohlenteer und teerhaltige Produkte 1,2 t; Kunststoff -; Kabel: -; Holz, Glas und Kunststoffe die gefährliche Stoffe enthalten oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind 1,2 t; Dämmaterial 2,4t; Gas bzw. E-Herde etc. 50St; Glas 1,3t; asbesthaltige Stoffe 0,9 t; gemischte Bau- und Abbruchabfälle 5,6 t. Fr 05.09.03 Abbruchfortschritt 50%; Hydraulikschaden Longliner. 00.30 Uhr Ankunft des Kameramanns Steph Ketelhut in Hoyerswerda; 11.00 Uhr Beginn der Dreharbeiten von "Besuch bei Themroc" mit Aufnahmen des Innenausbaus in der Merzdorfer Straße; Die Zertrümmerung und Entsorgung einer Durchreiche dauert ca. 2 Minuten; 15.00 Uhr Drehen der letzten Arbeiten von Longliner und Bagger im ersten Abrissabschnitt. Sa 06.09.03 "Besuch bei Themroc": Filmen der Fassaden in der Neustädter Mitte; Bedingt durch die Kamera wird das Filmteam von Passanten angesprochen; Ein älterer Mann prognostiziert "das völlige Verschwinden der Stadt bis zu unserem Lebensende". Sa 06.09.03 bis Mi 10.09.03 Die komprimierten und datenreduzierten digitalen Audiosignale werden von einem MD-Player in analoge Audiosignale umgewandelt, als solche in einen PC eingespielt, dort erneut digitalisiert, auf sechs CDs kopiert und diese sechs Kopien in einer Auflage von je 100 Stück vervielfältigt (2. Stufe der Reproduktion: Die ursprünglichen Geräusche, die das Mikrophon aufgenommen hat, und die Geräusche, die Mikrophon und MD-Recorder (Kabel, Buchsen, Analog-Digital-Wandler) bei einer Aufnahme produzieren, sowie die Geräusche, die bei der Umwandlung der komprimierten und datenreduzierten digitalen Audiosignale in analoge Audiosignale vom MD-Player und von der Überspieltechnik (Kabel, Buchsen, Analog-Digital-Wandler) produziert werden, werden auf 6 CDs gespeichert und jeweils 100 mal vervielfältigt). Mo 08.09.03 Abbruchfortschritt 65%; Lade- und Transportarbeiten zur Deponie haben begonnen. "Besuch bei Themroc": Drehbeginn der inszenierten Szenen; Mitarbeiter der Abrissfirma "Allround" stemmen einen Teil der Außenwand einer Wohnung in der Merzdorfer Straße heraus; Drehen mit dem selbstgebauten Kamerakran von Sebastian Hübler. Di 09.09.03 "Besuch bei Themroc": ca. 40 Statisten aus Hoyerswerda unterstützen die Dreharbeiten; Drehort ist der ehemalige Busbahnhof im WK 9, von dem aus früher im Minutentakt Busse zur Schwarzen Pumpe fuhren; Die Verkehrsgesellschaft Schwarze Elster stellt für den Dreh einen Bus zur Verfügung. Mi 10.09.03 Gebäudeabbruch Nr. 14-18 fertiggestellt. Im Baubüro entsteht ein Blockmodell des Fahrbahnaufbaus zur Wiederverwendung des Materials des Wohnblocks WK8P2 als Tragschicht im Straßenbau: Verwendung von Abbruchmaterial des WK8P2 als Tragschicht; Informationen zum Straßenbau (Hrg. Gesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) können eingesehen werden: "Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen (RStO 01)" und "Technische Lieferbedingungen für Mineralstoffe im Straßenbau (TL Min-StB 2000)"; Zweiter Dreh: "WK8P2CAT330", s.o. (bedeckt). "Besuch bei Themroc": Dreharbeiten am Werkstor von Vattenfall Europe Minig AG, ehemals Schwarze Pumpe; Der Verkehr auf dem Werksgelände wird für 2 Stunden umgeleitet; Die Statisten aus Hoyerswerda unterstützen wieder; Der Hauptdarsteller Victor Calero nutzt seine trainierte Stimme um die Regieanweisungen über die großen Distanzen zu vermitteln. Do 11.09.03 "Besuch bei Themroc": Um eine Laufszene von Victor Calero zu filmen schiebt Stefan Glietsch den Kameramann Steph Ketelhut im Rollstuhl im Lauftempo am längsten Plattenbau von Hoyerswerda entlang; Drehen der Innenaufnahmen in einem baugleichen Block in der Merzdorfer Straße; Die bereits leerstehende und für den Dreh neu tapezierte Wohnung befindet sich über dem Büro, in dem alle Baulablaufbesprechungen stattfinden; Dieses Gebäude wird voraussichtlich im Oktober 2003 abgerissen. Do 11.09.03. bis Mi 24.09.03 "Berichte aus einer anderen Stadt", Aktuelle Berichte per Fax (6 x) aus einer sowjetischen Plattenbaustadt am kaspischen Meer, Installation im Baubüro. Fr 12. 09.03 Lade- Transportarbeiten; Deponie. "Besuch bei Themroc": Letzter Drehtag; Drehen von kurzen Szenen auf dem Werksgelände der Verkehrsgesellschaft Schwarze Elster und dem Monolog von Dorit Baumeister in Hoyerswerda Mitte; Packen des Equipments und Rückfahrt nach Berlin. Mo 15.09.03 Siegbert Koitzsch, passionierter Eisenbahnmodellbauer aus Hoyerswerda, hat sein Abrissmodell der Merzdorfer Straße im Maßstab 1:160 fertiggestellt; STADT IM REGAL hatte Herrn Koitzsch im Baubüro der Künstlergruppe einen Platz zur Installation seines Modells zur Verfügung gestellt. Mo 15.09.03 bis Di 23.09.03 Verfüllen und Verdichten Baugrube; Bereich Baugrube frei und Beginn Erdstoffeinbau. Mo 15.09.03 bis Do 25.09.03 In Berlin: Zeichnungen des Abrisses entstehen. Di 16.09.03 Eingänge 14-17 geladen; Deponie; Bodenplatte noch im Erdbereich; Lade- und Transportarbeiten Nr. 18 und Durchgang. Mi 17.09.03 Lade- Transportarbeiten 70%; Baugrube im Bereich 14-17 freigelegt, außer Bodenplatte und Fundamente. Do 18.09.03 Umsetzung Longfront. Mo 22.09.03 bis Mi 24.09.03 Abbruch Gebäude Nr. 14-18 komplett ausgeführt; Transport- und Ladearbeiten ca. 90%; Verfüllung Baugrube beginnend ab Haus Nr. 14, ca. 2/3 ausgeführt. Di 23.09.03 Abtransport der Massen des Eingangs 18 und des Verbinders; Verfüllarbeiten Baugrube. Do 25.09.03 Fertigstellung Baugrubenverfüllung, Beginn Auftragsarbeiten Mutterboden. Installation und Vortrag von Filmausschnitten des 1973 gedrehten Filmes "Themroc" und ersten Filmausschnitten von "Besuch bei Themroc" in der KiTa Buchwalder Straße; Anschließende Diskussion über die veränderte Arbeitsgesellschaft und ihren Einfluss auf urbane Entwicklungen. Fr 26.09.03 Baustellenberäumung; Bauende; Fertigstellung Mutterboden, Raseneinsaat, Sortierung Sport- und Spielrasen; Beregnung durchgeführt. Auffüllen der Pinnwand im Baubüro mit Abrisszeichnungen; Nachmittags: Treffen mit Kurt Klinkert, Maler aus Hoyerswerda, in dessen Arbeitsräumen; Er ist Chronist des Aufbaus der Neustadt und jetzt auch des Rückbaus. Sa 27.09.03 Dritter Dreh: "WK8P2CAT330", s.o. (Sonne). Herausgabe der Edition "Nachtaufnahme" im Baubüro: 6 CDs, Auflage 100 Stück, mit Begleittext in Karton; Reproduktion der Reproduktion der Geräusche, die in der Nacht vom 14. auf den 15. August 2003 zwischen 22.50 und 06.50 Uhr in der Merzdorfer Straße 14, 4. OG links, aufgezeichnet wurden; Beim Abspielen der CDs werden die digitalen Audiosignale durch die Abspieltechnik wieder zu analogen Audiosignalen decodiert (3. Stufe der Reproduktion: Die ursprünglichen Geräusche, die das Mikrophon aufgenommen hat, und die Geräusche, die Mikrophon und MD-Recorder (Kabel, Buchsen, Analog-Digital-Wandler) bei einer Aufnahme produzieren, sowie die Geräusche, die bei der Umwandlung der komprimierten und datenreduzierten digitalen Audiosignale in analoge Audiosignale vom MD-Player und von der Überspieltechnik (Kabel, Buchsen, Analog-Digital-Wandler) produziert werden, als auch die Geräusche, die durch erneutes Umwandeln der digitalen Audiosignale in analoge Audiosignale von der Abspieltechnik (Kabel, Buchsen, Verstärker, Lautsprecher oder Kopfhörer) produziert werden, werden beim Abspielen der sechs CDs zu hören sein). So 28.09.03 Stadtführung mit dem Architekten Klaus Richter. Abbau Baubüro. Mi 01.10.03 Abtransport der Arbeiten, Tische, Stühle und Technik aus dem Baubüro.

 

 

Mi, 07/10/2013 - 11:38
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