... es sich in mobilen Häusern
... es sich in mobilen Häusern
Wie lebt es sich in einem mobilen Heim? Justin Time geht dieser Frage in seinem Dokumentarfilm Chasing Houses (2017, 60 min) nach. Ausgangspunkt für seinen dokumentarischen Road-Movie über Mobile Homes in den USA war das Bild eines fahrenden Hauses auf dem Highway. In dieser Form ist das Mobile Home der Inbegriff von Mobilität. Doch während sie einerseits Freiheit und Unabhängigkeit verkörpern, sind sie andererseits Ausdruck von Armut und Ausgrenzung. Der Film begleitet Mobile Homes auf ihren Wegen und erkundet die fragilen Biografien ihrer Bewohner_innen.
Angesiedelt in der Weite des US-amerikanischen Westens, regt der Film an, sich auch mit anderen Kontexten zu beschäftigen, denn der Trend zu „Tinyhouses“ schwappt gerade in die deutschen Städte, in denen die Mietpreise für viele unerschwingliche Höhen erreichen. So versucht der Architekt Van Bo Le-Mentzel, bekannt geworden durch seine Hartz 4 Möbel, diese Idee in Deutschland populärer zu machen und hat ein Modell entwickelt, das sich schon ab 5000 Euro umsetzen lässt. Auf der Webseite www.tinyhouse-berlin.de heißt es: „Der Super Trend aus den USA greift nun auch auf Deutschland über. Natürlicher Wohnraum auf Rädern. Hochwertige Kleinst-Häuser, welche ohne Baugenehmigung, von A nach B transportiert werden können, völlig autark, oder mit Hausanschluss-Technik. Mehr braucht man nicht zum leben und wohnen.“ Gepriesen werden diese Häuser damit, dass sie unabhängig, individuell und autark seien. Chasing Houses jedoch macht das Spannungsverhältnis sichtbar, in denen sich dieses Lebensmodell bewegt: zwischen Hoffnungen und Perspektivlosigkeit, Klassenkonflikten und einer „moving-on-Mentalität“. Damit eröffnet er Fragen nach Zuhause, Zugehörigkeit und der Aktualität der (amerikanischen) Ideale Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung