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"Gendertrouble"

Schwerpunkt: Kampfzone Berlin

"Gendertrouble"

Ein Gespräch zwischen Antje Rávic Strubel und Thomas Meinecke über queere Geschlechsidentitäten


„Meine Eltern nannten das Getue, sie sagten Lass doch das Getue. Sie wunderten sich Warum benimmt Eddy sich wie eine Tussi. Sie sagten Reg dich ab, muss das sein, dieses tuntige Gefuchtel. Sie dachten, es wäre meine Entscheidung, dass ich mich so benahm, als wäre das eine Ästhetik, die ich kultivierte, um sie zu ärgern.“

Édouard Louis: Das Ende von Eddy

 

Die Diskriminierungen, denen Homosexuelle und Trans-Menschen ausgesetzt sind und der zum Teil brutale Umgang, mit denen diese „Anderen“ in den eigenen Familien und in den ländlichen Strukturen konfrontiert sind, wurden im letzten Jahr durch zwei Bücher eindringlich ins Bewusstsein zurückgeholt: Didier Eribon in Die Rückkehr nach Reims und Édouard Louis in Das Ende von Eddy haben in ihren autobiografisch geprägten Büchern von den Rassismen der Arbeitserklasse in der französischen Provinz berichtet. Seit dem weiß man einmal mehr, dass die Situation für queere Menschen in den Großstädten zwar kein Zuckerschlecken, aber doch häufig einfacher ist als auf dem Land. Hier ist die Bewohnerschaft insgesamt heterogener, hier kann man sich mit Gleichgesinnten zusammentun und austauschen.

 

Thomas Meinecke und Antje Rávic Strubel sind zwei Schriftsteller, die sich mit dem Thema queeres Begehren und queere Geschlechtsidentifizierungen biografisch als auch in ihren Büchern intensiv beschäftigt haben. Im Rahmen des Diskurs-Projekts Feminismen: Wie wir wurden, wie wir leben, was wir sind– einer Kooperation der Online-Magazine Logbuch Suhrkamp und Hundertvierzehn des Fischer Verlages – entstanden erst Essays der beiden Autoren und dann ein Gespräch, in dem die Herausforderungen, Wünsche und Vordenker*innen in Bezug auf das heutige „Gendertrouble“ ganz offen zur Sprache kommen.

 

Text: Anna-Lena Wenzel

Foto: Justin Time

 

Kurzbeiträge

Einwürfe

50% Urban Anna-Lena Wenzel berichtet von einer einwöchigen Sommerschule zum Thema Transformation in Motion.
Zwischen Laternen und Flaggen Ein Essayfragment von Marco Oliveri über das fragile Konstrukt Nachbarschaft
Tischlein Deck Dich Das Buch flavours & friends von TDD enthält Rezepte, ist die Dokumentation einer sozialen Raumpraxis und hält die Veränderungen Berlins fest.

Fundsachen

Gefährten* Eine Serie von Stoffbeuteln, hergestellt aus Stoffen aus der VEB Schirmfabrik Karl-Marx-Stadt, fotografiert von Lysann Nemeth.
Malheur Couleur Die Farbe Weiß weckt zuallererst Assozia
Sechser Inflationär verbreitet: gepinselte Sechsen auf temporärem Stadtmobiliar. 

Straßenszenen

Berliner Trümmerberge Eine Recherche zu den Berliner Trümmerbergen von Karoline Böttcher mit einem Text von Luise Meier. 
Kabinett Gallery Die Kabinett Gallery nutzt ausgediente Kaugummiautomaten als Ausstellungsflächen im öffentlichen Raum
Zu Gast im 24. Stock Algisa Peschel, Stadtplanerin und eine der Erstbewohnerinnen des DDR-Wohnkomplexes in der Berliner Leipziger Straße lädt zu sich nach Hause ein.

So klingt

die Platte Zwei Songtexte von WK13 und Joe Rilla bringen die Ost-Plattenbauten zum Klingen
der Görlitzer Park K.I.Z. rappt über den Görlitzer Park.
Pedestrian Masala Field-Recordings von Andi Otto aus Bangalore, Südindien.

So lebt

Sorge „Sorge“: meine Platte, meine Heimat,
(e) es sich in der Schule der Arbeit Ute Richter deckt mit ihrer künstlerischen Forschung ein vergesenes Kapitel der emanzipatorischen Erwachsenenbildung in Leipzig auf.
man nicht mehr im Prenzlauer Berg Das war einmal: der Prenzlauer Berg im Jahr 1991, erinnert von Jo Preußler