Aus dem Archiv für aktuelles Nichts

Aus dem Archiv für aktuelles Nichts

26. September 2018, Berlin
Eine Fotostrecke von Michael Disqué and Artist Unknown
Ein Datum und ein Ort:
26. September 2018, Berlin
31. Januar 2019, Berlin – Schreinerstraße
26. Februar 2019, Frankfurt Oder
10. April 2019, Berlin – Rigaer Straße
15. April 2019, Berlin – Bäntschstraße
23. Juli 2019, Berlin – Wühlischstraße
12. August 2019, Berlin 21. August 2019, Berlin – Rigaer Straße
3. September 2019, Berlin – Samariterstraße
12. September 2019, Berlin – August-Lindemann-Straße
27. September 2019, Berlin

Warum heißt es „and Artist Unknown“? Soll das auf dem Boden fotografierte Etwas etwa Kunst sein? Ein Kronkorken, ein Stück Plastik, Kabelbinder oder auch nur ein Stein, der aus der Reihe tanzt, oder zwei Blätter, die übereinander liegen? Ja, denn die Fotografien von Michael Disqué schärfen den Blick für den Boden genauso wie für die fokussierten Objekte und deren temporäre Allianzen. Es entsteht eine Poesie des Untergrunds, des Bodens, der von unterschiedlichster Beschaffenheit ist. Man kann erkennen: geharkte Erde, Pflastersteine, Betonboden, Wiese. Darauf liegen Dinge, die mit dem Boden eine ganz eigene Kombination ergeben. Es sind Fundstücke, die nicht arrangiert, sondern entdeckt werden. Momenthaft werden sie festgehalten, dann bleiben sie zurück und der Fotograf zieht weiter. Das Ergebnis sind Abbildungen, deren Inhalt sich an der Grenze zum Nichts bewegt, weil die festgehaltenen Dinge so ephemer sind, sich die künstlerische Geste auf das Finden und das Aufwerten des Alltäglichen beschränkt und die Gegenstände zum Teil kaum auszumachen sind.

Text: Anna-Lena Wenzel
 
Mi, 11/27/2019 - 17:26
Kurzbeiträge

Einwürfe

50% Urban Anna-Lena Wenzel berichtet von einer einwöchigen Sommerschule zum Thema Transformation in Motion.
Zwischen Laternen und Flaggen Ein Essayfragment von Marco Oliveri über das fragile Konstrukt Nachbarschaft
Tischlein Deck Dich Das Buch flavours & friends von TDD enthält Rezepte, ist die Dokumentation einer sozialen Raumpraxis und hält die Veränderungen Berlins fest.

Fundsachen

Gefährten* Eine Serie von Stoffbeuteln, hergestellt aus Stoffen aus der VEB Schirmfabrik Karl-Marx-Stadt, fotografiert von Lysann Nemeth.
Malheur Couleur Die Farbe Weiß weckt zuallererst Assozia
Sechser Inflationär verbreitet: gepinselte Sechsen auf temporärem Stadtmobiliar. 

Straßenszenen

Berliner Trümmerberge Eine Recherche zu den Berliner Trümmerbergen von Karoline Böttcher mit einem Text von Luise Meier. 
Kabinett Gallery Die Kabinett Gallery nutzt ausgediente Kaugummiautomaten als Ausstellungsflächen im öffentlichen Raum
Zu Gast im 24. Stock Algisa Peschel, Stadtplanerin und eine der Erstbewohnerinnen des DDR-Wohnkomplexes in der Berliner Leipziger Straße lädt zu sich nach Hause ein.

So klingt

die Platte Zwei Songtexte von WK13 und Joe Rilla bringen die Ost-Plattenbauten zum Klingen
der Görlitzer Park K.I.Z. rappt über den Görlitzer Park.
Pedestrian Masala Field-Recordings von Andi Otto aus Bangalore, Südindien.

So lebt

(e) es sich in der Schule der Arbeit Ute Richter deckt mit ihrer künstlerischen Forschung ein vergesenes Kapitel der emanzipatorischen Erwachsenenbildung in Leipzig auf.
man nicht mehr im Prenzlauer Berg Das war einmal: der Prenzlauer Berg im Jahr 1991, erinnert von Jo Preußler
(e) es sich im Vertragsarbeiterheim in der Gehrenseestraße Im Februar 2023 lud ein Kollektiv[1] ein