Editorial

Editorial

Die Redaktion im November 2012

Der Arbeits- oder der Wohnungsmarkt, die legalen und illegalen Märkte auf der Straße: Märkte machen Stadt. Sie ermöglichen Handel und Begegnung - mal farbenfroh und bereichernd, mal grau und deprimierend. Manche sind Orte der Begegnung, andere bleiben abstrakt und bestimmen dabei doch das tägliche Leben.

Wie bedeutend der Markt ist, als globales, alle gesellschaftlichen Bereiche bestimmendes Wirtschaftsprinzip, zeigt sich vor allem in den Nachrichtensendungen. Immer wieder die gleiche Frage: „Und? Wie haben die Märkte reagiert?“

 

Die erste Ausgabe von 99% URBAN dreht sich also um Märkte.  Welche Bedeutung haben sie? Das wollen wir untersuchen und dieses Thema wie einen Pizzateig bearbeiten, durchkneten, ausrollen und aufgehen lassen. Los geht’s mit einem Blick auf klassische Wochenmärkte in Berlin, Hamburg und Rom. Für wen sind sie gemacht? Wer bleibt außen vor?  Und welche anderen städtischen Märkte gibt es noch? Wir werfen einen Blick hinter das vordergründige Treiben und zeigen einige Auswirkungen des allgegenwärtigen Marktprinzips. 

Neben dem halbjährlich wechselnden Schwerpunktthema beschreiben wir in verschiedenen Kurzbeiträgen aber auch weitere Seiten des urbanen Lebens.

Kurzbeiträge

Einwürfe

Nolli lesen Kathrin Wildner und Dagmar Pelger sprechen darüber, wie man Karten liest
Die Mission. Kunst gegen Kälte 1997–2022 Anna Ulmer guckt im Gespräch mit Rudolf Goerke zurück auf die Obdachloseninitiave "Die Mission" in Hamburg
Spaces of Solidarity Der Kiosk of Solidarity macht Station in einer Ausstellung im Deutschen Architektur Zentrum

Fundsachen

Malheur Couleur Die Farbe Weiß weckt zuallererst Assozia
Sechser Inflationär verbreitet: gepinselte Sechsen auf temporärem Stadtmobiliar. 
Catalogue of Street Furniture The Catalogue of Street Furniture by Natasha Krymskaya and Daniil Chikaev expresses love for scraps of wood, tattered oilcloth, pieces of organolith and other derelict materials.

Straßenszenen

Zu Gast im 24. Stock Algisa Peschel, Stadtplanerin und eine der Erstbewohnerinnen des DDR-Wohnkomplexes in der Berliner Leipziger Straße lädt zu sich nach Hause ein.
10 Tage Jerevan Notizen ihres 10-tägigen Aufenthalts von Anna-Lena Wenzel

So klingt

die Platte Ich wohne P2
der Görlitzer Park K.I.Z. rappt über den Görlitzer Park.
Pedestrian Masala Field-Recordings von Andi Otto aus Bangalore, Südindien.

So lebt

(e) es sich im Vertragsarbeiterheim in der Gehrenseestraße Im Februar 2023 lud ein Kollektiv[1] ein
man an der spanischen Touristikküste Architektur- und Reiseeindrücke von 2023/24 von Benjamin Renter, der an der spanischen Mittelmeerküste den Einfall der Investitionsarchitektur festgehalten hat.
es sich 20 Tage im Grenzturm Im Herbst 2019 hatten Kirstin Burckhardt